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Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer?

Sie haben ein wirtschaftswissenschaftliches Studium abgeschlossen und möchten Ihre Karriere im Steuerwesen, der Wirtschaftsprüfung oder der Beratung beginnen? Was ist dafür besser geeignet: Ein Job als Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer? Wo liegt der Unterschied zwischen einem Steuerberater und einem Wirtschaftsprüfer? Wir klären auf, definieren beide Begriffe und stellen die unterschiedlichen Berufe vor.

Wenn Sie sich schon in Ihrem betriebswirtschaftlichen oder wirtschaftswissenschaftlichen Studium besonders für die Teilbereiche Steuern, Bilanzen und Rechnungswesen interessiert haben, scheint eine Karriere in der Steuerberatung oder der Wirtschaftsprüfung vorprogrammiert.

Bei den meisten großen Steuerberatungsgesellschaften sind gleichzeitig auch Experten im Bereich der Wirtschaftsprüfung tätig. Steuerberatungsbüro und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften arbeiten in der Regel Hand in Hand. Das Thema Steuern ist auch ein erheblicher Bestandteil im Arbeitsfeld der Wirtschaftsprüfung.

Aus diesem Grund ist eine Frage nur berechtigt: Worin liegt der Unterschied zwischen den Berufen Steuerberater und Wirtschaftsprüfer? Im Folgenden erklären wir Ihnen die beiden Berufsbilder und versuchen die Frage nach dem Unterschied zu beantworten.

Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer?

Was macht ein Steuerberater?

Ein Steuerberater berät in steuerrechtlichen und betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten. Dabei ist die Berufsbezeichnung Steuerberater in Deutschland rechtlich geschützt. Man darf sich nur Steuerberater nennen, wenn man die offizielle Prüfung vor der Steuerberaterkammer abgelegt hat. Die Bestellung zum Steuerberater ist in Deutschland strengen Regeln untergeordnet und nicht so ohne weiteres zu erreichen.

Aus diesem Grund ist der Steuerberater als unabhängiges Organ der Rechtspflege anzusehen, die Tätigkeit wird freiberuflich ausgeübt, was bedeutet, dass Steuerberater keinen Bestimmungen der Gewerbeordnung unterliegen.

In erster Linie hat ein Steuerberater die Aufgabe Hilfestellung bei steuerrechtlichen Fragen zu leisten. Dazu gehört in den meisten Fällen die Unterstützung bei der Steuererklärung. Aber auch die Beratung bei Fragen der Steuerrechtsdurchsetzung oder der Steuergestaltungen stehen auf dem Programm. Zudem stehen auch betriebswirtschaftliche Fragen im Aufgabenbereich eines Steuerberaters.

Um Steuerberater zu werden, müssen Sie eine Prüfung als Steuerberater ablegen. Das Steuerberaterexamen gilt als eine der härtesten Prüfungen Deutschlands. Nur 40 % der zur Prüfung zugelassenen Kandidaten besteht das Steuerberaterexamen. Die Anforderungen sind dementsprechend hoch.

Mit bestandenem Steuerberaterexamen können Sie in der Steuerberatung tätig sein. Neben einem spannenden Beruf mit guten Karrierechancen erwartet Sie zudem ein gutes Einkommen. Ein Steuerberater mit etwas Berufserfahrung kann durchaus mit einem Grundgehalt von 65.000 Euro im Jahr rechnen. Das Einstiegsgehalt in der Steuerberatung liegt in der Regel zwischen 50.000 und 60.000 Euro Brutto-Jahresgehalt. Je nach Position in der Steuerberatungsgesellschaft kann der Jahresverdienst bis zu 90.000 Euro ansteigen.

Viele weitere Informationen zum Beruf Steuerberater finden Sie hier:

www.Beruf-Steuerberater.de

Was macht ein Wirtschaftsprüfer?

Der Wirtschaftsprüfer ist ebenfalls ein freier Beruf, der über sehr viel Verantwortung im Bereich von Prüfungstätigkeiten verfügt. Es handelt sich dabei um ein öffentliches Amt, denn Wirtschaftsprüfer kontrollieren unter anderem die ordnungsgemäße Buchführung eines Unternehmens und den dazugehörigen Jahresabschluss.

Die Prüfungstätigkeit gehört zu den Hauptaufgaben eines Wirtschaftsprüfers. Dennoch ist er aufgrund seiner besonderen Befähigung auch in der Lage Gutachten zu schreiben, in der Steuerberatung tätig zu sein oder Rechts- und Unternehmensberatung durchzuführen.

Um Wirtschaftsprüfer zu werden, muss eine Prüfung vor der Wirtschaftsprüferkammer absolviert werden. Neben den formalen Voraussetzungen zur Teilnahme an eben dieser Prüfung sind auch einige persönlichen Kriterien erforderlich. Dazu gehört in erster Linie der Abschluss einer Vermögensschadenshaftpflichtversicherung sowie das Recht öffentliche Ämter zu bekleiden oder auch die eigenen geordneten Vermögensverhältnisse.

Aufgrund der Prüfungsaufgaben sind Wirtschaftsprüfer zudem zur Unparteilichkeit und Verschwiegenheit verpflichtet. Es handelt sich somit sowohl inhaltlich als auch persönlich um eine anspruchsvollen Herausforderung. Wirtschaftsprüfer sind gefragte Experten mit viel Fachwissen und Verantwortung, aber auch Berufspflichten.

Was ist der Unterschied zwischen Steuerberater und Wirtschaftsprüfer?

Obwohl die beiden Berufe Steuerberater und Wirtschaftsprüfer auf den ersten Blick sehr viele Gemeinsamkeiten aufweisen, kann man doch auch erhebliche Unterschiede in den Aufgaben und Tätigkeiten feststellen.

Während sich ein Steuerberater in erster Linie um Angelegenheiten des Steuerrechts kümmert, hat ein Wirtschaftsprüfer eine wichtige wirtschaftliche Prüfungsfunktion. Einzig Wirtschaftsprüfer haben die Befugnis Jahresabschlüsse von Unternehmen und Genossenschaften zu prüfen. Neben den Prüfungen spielen aber auch noch andere Aufgaben eine zentrale Rolle. Diese Tätigkeiten unterscheiden den Wirtschaftsprüfer in besonderem Maße vom Steuerberater. Während ein Wirtschaftsprüfer auch Gutachten schreiben oder eine Sachverständigentätigkeit ausüben kann, ist der Steuerberater lediglich auf eine beratende Arbeit rund um das Thema Steuern ausgelegt.

Der Wirtschaftsprüfer ist auf der Karriereleiter sozusagen der nächste Schritt nach dem Steuerberater, weil er deutlich mehr Aufgaben ausüben kann und zusätzliche Verantwortung in Wirtschaftsfragen übernimmt. Jeder Wirtschaftsprüfer hat dementsprechend auch Steuer-Kompetenzen. Das Wirtschaftsprüferexamen ist aus diesem Grund auch nochmal anspruchsvoller als die Steuerberaterprüfung. Daher kommt, dass viele Steuerberater im Anschluss an ihre bestandene Steuerberaterprüfung und mit etwas Berufserfahrung noch den Weg als Wirtschaftsprüfer einschlagen.

Grundsätzlich lässt sich daher festhalten, dass Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sehr eng zusammenarbeiten und bei vielen Kanzleien und Gesellschaften auch gemeinschaftlich angestellt sind. Allerdings hat der Wirtschaftsprüfer mehr Kompetenzen und kann erweiternde Aufgaben übernehmen.

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